Noch vor wenigen Monaten war ich überzeugt:
Zeitfenster schliessen sich nicht, sie öffnen sich immer mehr, denn Zeit vergeht und Zeit kommt, doch Zeit geht nie aus.


Heute muss ich das ganze überdenken.

War es der stürmende Wind, der das Fenster zuschlug? Oder hatte es sich gar nicht erst öffnen lassen? War dies alles nur das Aufblitzen eines Sonnenstrahls, den die gegenüberliegende Fensterfront reflektierte?


Flitterflatterfliederblüten gibt es. Ganz bestimmt.
Nicht in botanischen Wörterbüchern, auch nicht bei Duden oder Wahrig. Und doch gibt es sie.

Sie blühen zu jeder Jahres- und Tageszeit. Ihr Flimmern und Flattern belebt Träume und Sehnsüchte. Zuweilen berauscht ihr süsslicher Duft die Sinne, mal fröhlich, mal nachdenklich.


Ihre Wurzeln liegen in alltäglichen Begegnungen, Eindrücken, Augenblicken; in Überlegungen, Gedanken- und Wortspielereien.


Flitterflatterfliederblüten wachsen und erblühen auf Asphalt, auf weiten Feldern, an Gewässern und zwischen Felsen. Einige verblühen schnell wieder, auf Nimmerwiedersehen. Andere wurzeln tief und spriessen anmutig empor.


Ein phantastisches Gewächs.


Dieses Blog dient nun also als grosses, schweres Buch, das ich in der Mitte aufschlage und mit zwei Bögen Seidenpapier versehe. Dazwischen lege ich eine Flitterflatterfliederblüte, schliesse das Buch und beschwere es. Diese Blüten können wir immer wieder hervorholen und betrachten. Um nicht zu vergessen, um nicht verwelken zu lassen.

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